Berufs­er­kun­dung mutig “neu” gedacht

Altes im neuen Gewand

Am „MamaPa­pa­Schwes­ter­Bru­de­r­O­ma­O­pa­Tan­te­Onkel-Tag“ geben Betriebe ihren Mitarbeiter:innen die Möglich­keit den Familien-Kids ihre Arbeit zu zeigen. Ganz bewusst wird hier auf Infor­ma­tion und erste Berufs­er­kun­dung durch die Verwandt­schaft gesetzt.

Nachweis­lich hat vorrangig noch immer die Familie einen großen Einfluss auf die Berufs­wahl. Es wäre ein verge­bene Chance, dass nicht für die Nachwuchs­ge­win­nung zu nutzen.

7 Fakten, die dafür sprechen

  1. Die Kids gehen mit einer Vertrau­ens­person zum Arbeits­platz. Dies schafft einen niedrig­schwel­ligen Zugang und Sicher­heit für die Schüler:innen.
  2. Mama, Papa, Schwester, Bruder, Oma, Opa, Tante und Onkel können stolz von ihrer Arbeit berichten.
  3. Die Identi­fi­ka­tion zum Beruf und mit dem Unter­nehmen wird gestärkt.
  4. Die Schüler:innen lernen Arbeits­rea­lität kennen, ohne langwei­lige Vorträge.
  5. Es entsteht Raum für Anknüp­fungs­punkte. Erste Kontakte von Schüler:innen und den Betrieben entstehen.
  6. Es macht Lust auf mehr.
  7. Die Betriebe werden sichtbarer.

Ihr Plan für die Berufserkundung

Einig­keit im Betrieb über die Aktion voraus­ge­setzt, kann es in die Detail­pla­nung gehen

  • Es sollte klar sein, wann solche Tage am besten durch­führbar sind. Ferien oder Schul­zeit? Berufs­ori­en­tie­rungs­wo­chen in den Schulen? Oder wird es grund­sätz­lich als Angebot unabhängig von festen Tagen eingerichtet?
  • Kontakt mit Schulen aufnehmen, die Anhalts­punkte zum geeig­neten Zeitpunkt liefern.
  • Klären, wie viele zusätz­liche Personen/Schüler ein Betrieb am Tag verkraften kann.
  • Optimale Besuchs­zeit
  • Werden alle Abtei­lungen einbe­zogen oder findet es nur in bestimmten Berei­chen statt?
  • Wie sieht es mit Arbeits- und Daten­schutz aus?
  • Rahmen­be­din­gungen festlegen.
  • Festes Orga-Team bzw. Ansprechpartner:innen bestimmen und später kommunizieren.
  • Vorlauf einplanen, denn die Aktion muss im Betrieb beworben werden.
  • Werbe­maß­nahmen für die Aktion im Betrieb planen. Wie kommu­ni­ziere ich die Aktion? Plakate, per E‑Mail, in Gesprä­chen, im Intranet, auf der eigenen Homepage etc.?
  • Führungs­kräfte als Multi­pli­ka­toren einspannen.
  • Jemanden finden, der den Spirit der Aktion mitträgt und somit der beste Motivator für die Betei­li­gung ist.
  • Werbe­trommel rühren.
  • Handy­fotos einplanen und auf Social Media berichten (Freigabe der Fotos bestä­tigen lassen)

Ohne Vorpla­nung geht das nicht. Je nach Betriebs­größe ist mit der Umset­zung mehr Aufwand verbunden. Es ist möglich, alles etwas kleiner zu gestalten. Es muss nicht gleich die Hochglanz-Aktion sein.

Ein Handwerks­be­trieb mit 10 Mitarbeiter:innen kann schneller und unkom­pli­zierter reagieren und ist flexi­bler in der Organi­sa­tion. Da ist es sogar möglich, dass Mitarbeiter:innen regel­mäßig die „kleinen“ Verwandten mitbringen. Mitunter reicht es schon, wenn die jungen Besucher:innen für einige Zeit den Arbeits­platz der im Homeof­fice weilenden Kollegin besetzen und die ersten Gehver­suche am PC oder “wichtige” Formu­lare alpha­be­tisch sortieren. Ich habe Jugend­liche gesehen, die Mama und Papa bei der Auslie­fe­rung im Trans­porter begleiten.

Im Übrigen habe ich einige Azubis ausge­bildet, die aus diesem Grund den Beruf der Fachkraft für Kurier‑, Express- und Postdienst­leis­tung, kurz Zusteller:in, gewählt haben.

Bei größeren Betrieben erfor­dert die Umset­zung mehr Planung. Da fängt es mit den mögli­chen Berei­chen an, geht weiter mit der Festle­gung der Rahmen­be­din­gungen, bis hin zur gelun­genen Kommu­ni­ka­tion an die Mitarbeiter:innen.

On Stage

Kommt endlich der große Tag, geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen die Bühne frei. Mit einem kleinen Programm­skript wird es allen leicht fallen.

Haben Sie noch die Werbe­ge­schenke aus dem letzten Jahr? Dann immer her damit. Solange sie nicht aus dem letzten Jahrhun­dert sind, können sie nachhal­tige Freude bereiten. Solche lang verges­senen „Laden­hüter“ werden zum begehrten Objekt. Und Werbe­träger sind und bleiben sie weiterhin.

Sie haben so etwas nicht, oder beschließen, dass das vorhan­dene gar nicht geht? Überlegen Sie sich ein kleines Budget und lassen die Stücke am besten vor der Aktion vorpro­du­zieren. Nicht immer müssen es teure Werbe­ge­schenke sein. Eine Urkunde für den engagier­testen und inter­es­sier­testen Besucher/Besucherin des Tages mit etwas TamTam übereicht und mit etwas betriebs­ty­pi­schen ergänzt, tut es auch.

In einer Werkstatt können mit ein wenig Geschick alte Schrauben und Muttern von die Profis zu einer Schreib­tisch­deko umfunk­tio­niert werden. Sind sie obendrein von den jungen Besuchern in der Besuchs­zeit mitge­staltet worden, trägt das sicher zur nachhal­tigen Erinne­rung bei.

Und das wollen wir schließ­lich errei­chen. Erste Berufs­er­fah­rung, langan­hal­tend mit Bildern und positiven Emotionen zu verknüpfen.

Kurzfristig zahlt dieses Vorhaben nicht auf die Erhöhung der Ausbildungsplatzbewerber:innen im nächsten Jahr ein. Dennoch, langfristig schaffen wir Verbin­dungen zum Nachwuchs und bleiben im Gedächtnis. Verän­de­rung und Begeis­te­rung jüngerer Genera­tionen passiert nicht von heut auf morgen. Da braucht es Einsatz, Offen­heit und den Mut etwas Neues zu entwickeln.

Sie haben keine Ideen und wollen das Konzept und die Planung gern ausla­gern? Werden Sie jetzt aktiv und legen den Grund­stein für mehr Nachwuchs für Ihren Betrieb in der Zukunft. Ich stehe Ihnen gern mit frischen und etwas anderen Ideen zur Verfügung.

Verein­baren Sie noch heute Ihr kosten­loses Erstgespräch.

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